Im April ziehen die ersten Mieter ein

Von Leon Seyock

Kalter Wind pfeift an diesem Mittag über das Areal des Westfalia Wohnparks. Manfred Höne öffnet die Tür des großen Hauses 1 und bittet mit einladender Geste herein. Und obwohl sich das Gebäude von Innen noch im Rohbau befindet, strömt den Mitstreitern der Baustellenbegehung warme Luft entgegen. „Hier“, erklärt der Investor, „stehen wir im zukünftigen Gemeinschaftsraum des Service-Wohnens.“ Von dieser Art des Wohnens ist der gesamte Wohnpark geprägt, zu dem „ganzheitlichen Konzept“, von dem Höne spricht, gehört außerdem eine Tagespflege sowie eine Demenz-Wohngruppe, die sich auf dem Gelände ansiedeln werden. Dafür sind vier Gebäude vorgesehen, hinzu kommt ein reines Mietobjekt und eine Einrichtung, die von Haus Hall realisiert wird.

Seit rund einem Jahr sind die Bauarbeiter und Handwerker auf dem ehemaligen Fritzen- und Hamelmann- Gelände beschäftigt. „Es geht alles planmäßig seinen Gang“, ist Manfred Höne, der auch als Geschäftsführer von Eco.Plan für die Umsetzung verantwortlich zeichnet, zufrieden. Und das bedeutet: Die ersten Mieter in Haus 1 sollen im April einziehen, Haus 2 soll im Spätsommer bezugsfertig sein – das sind die beiden Häuser parallel zur Dülmener Straße.

59 Wohnungen mit einem Service-Wohnen durch den Pflegedienst Meinert aus Billerbeck sollen in den vier Häusern realisiert werden. In Haus 1 werden dafür im Erdgeschoss Gemeinschaftsräume gebaut. „Wir möchten ein Programm, das mit den Bewohnern abgestimmt ist, anbieten“, lässt Geschäftsführer Hermann Meinert durchblicken. „Es soll Spaß machen, hier zu wohnen und die Menschen sollen sich in ihrem neuen Zuhause rundum wohlfühlen.“

Zwei Schwestern – rund 70 Jahre alt – die diese Angebote sicherlich in Anspruch nehmen werden, schauen sich bereits in dem Rohbau um. „Im Moment wohnen wir zusammen in einem Haus mit großem Garten, aber irgendwann schaffen wir das nicht mehr“, sagt Veronika Thesing. „Und später werden wir vielleicht Hilfe brauchen. Wir wollten uns rechtzeitig entscheiden, und hier fühlen wir uns gut aufgehoben“, ergänzt ihre Schwester Karin Kusche, die sich auf den Einzug im Frühjahr freut. Insgesamt würden rund 100 Personen auf der Interessentenliste stehen, die jetzt vom Investor angeschrieben wurden.

In Haus 2 wird sich eine Tagespflege ansiedeln, die Dr. Alfred Knierim betreiben wird – er ist auch Geschäftsführer des Seniorenstiftes Alte Weberei in unmittelbarer Nachbarschaft zum Westfalia Wohnpark. 15 Plätze werden zur Verfügung stehen. „Wir holen unsere Gäste morgens ab und verbringen zusammen den Tag mit kreativen Angeboten. Jeder kann entscheiden, wie oft er kommen möchte“, erläutert Dr. Alfred Knierim. Dieses Angebot richtet sich nicht nur an die Bewohner des Wohnparks, „wir sind auch darüber hinaus offen“, betont Markus Fromme, Assistent der Geschäftsführung im Seniorenstift.

Ziel ist es, dass Haus 3 und 4 im Laufe des Jahres 2023 bezugsfertig sind. „Bisher sind wir gut im Zeitplan“, merkt Manfred Höne an – trotz des Rohstoffmangels, der in verschiedenen Branchen um sich greift. „Den Mangel merken wir sehr deutlich. Man muss tiefer in die Tasche greifen, um die Rohstoffe zu bekommen. Trotzdem ist die bisherige Bauverzögerung noch im Rahmen“, so der Investor.

Beim Verlassen des Rohbaus, einige Schritte von Haus 1 entfernt, zeigt Veronika Thesing nach oben. „Dort, unter dem Dach, wird meine Wohnung sein“, sagt sie. Auch ihre Schwester hat sich bereits ihr neues Zuhause ausgesucht: „Ich werde eine Etage tiefer wohnen“, sagt sie, bevor die Schwestern gemeinsam die Baustelle verlassen.