Senioren-Wohnen für alle Fälle
Greven. Mit der offiziellen Übergabe des Gebäudes nimmt der Um- und Neubau des Marien-Carrées in Grevens Süden Fahrt auf.
Das Coesfelder Büro für Industrie- und Wohnungsbau ECO.PLAN plant nach einem Entwurf des Münsteraner Architekten Peter Bastian an der Grabenstraße in der früheren Kirche St. Mariä Himmelfahrt und in vier kubusförmigen Neubauten 3250 Quadratmeter Wohnfläche. Die Zielgruppe dafür reicht von jungen Senioren, die sich die Option auf Betreuungsangebote sichern wollen, bis zu Pflege- und Demenzwohngemeinschaften. Die sozialen Dienstleistungen liegen in den Händen des Caritasverbands Emsdetten-Greven.
„Wer in dieses Quartier zieht, hat die Sicherheit, bis zum Ende bleiben zu können“, erklärte Ansgar Kaul, im Caritasverband zuständig für die Hilfen für ältere und kranke Menschen. Dabei böten die Apartments mit eigenem Bad und kleiner Küche ein hohes Maß an Privatsphäre, während im Gesamtensemble viel Raum für gemeinschaftliche und betreute Aktivitäten sei. Der Caritasverband sorge vor Ort für Senioren- und Pflegeberatung, für das Tagespflegeangebot, für Pflege und Betreuung in den Wohngemeinschaften und ein Veranstaltungs- und Freizeitangebot.
Was genau entsteht
Die Aufteilung der Gebäude erläuterte bei einem Ortstermin Ibrahim Kortak, Prokurist von ECO.PLAN, die als Generalbauübernehmer, Investor und Vermieter fungiert. Die Neubauten auf der Freifläche bekommen Namen. „Haus Graben“ und „Haus Johannes“ direkt südwestlich der ehemaligen Kirche bieten Platz für je fünf Wohnungen. „Haus Liudger“, das aus zwei verbundenen Kuben besteht, hat acht Wohnungen und beherbergt im Erdgeschoss Räume für Pfarrheim und Bücherei. Die Größen der barrierefreien und frei vermieteten Wohnungen mit Bad und kleiner Küche liegen zwischen 55 und 105 Quadratmetern.
Das Gebäude der ehemaligen Kirche bleibt äußerlich weitestgehend unverändert, bekommt innen aber zwei Zwischendecken. Das Erdgeschoss soll die Sozialstation und die Tagespflege aufnehmen, außerdem Gemeinschaftsräume. Im ersten Obergeschoss ist Platz für Einzelapartments mit Badezimmer und kleiner Küche in Größen von 26 bis 30 Quadratmetern und einen Gemeinschaftsraum mit Küche. Sie bilden zusammen eine Pflege-Wohngemeinschaft mit zwölf Plätzen im betreuten Wohnen. Das zweite Obergeschoss hat das gleiche Raumangebot, das hier eine Demenz-Wohngemeinschaft im betreuten Wohnen bildet. Diese Aufteilung kann sich flexibel an die Bedarfe der Bewohnerinnen und Bewohner anpassen und wird voraussichtlich als selbstverantwortete Wohngemeinschaft gestaltet, kündigten Kortak und Kaul an. Alle Räume sind mit einem Aufzug barrierefrei zu erreichen.
Interessentenliste geöffnet
ECO.PLAN-Prokurist Ibrahim Kortak kündigte den baldigen Start der Entkernung der Kirche an und rechnet mit den Baugenehmigungen bis Weihnachten. Zu Beginn des neuen Jahres sollen das alte Haus Liudger abgerissen werden und die Bauarbeiten beginnen. Mit der Fertigstellung rechnet er für Frühjahr bis Sommer 2024. Mietinteressenten können sich ab sofort per E-Mail melden Interessierte können sich ab sofort per E-Mail an coesfeld@eco-plan.de melden und erhalten in etwa zwölf Monaten nähere Details zu Grundrissen und Mietpreisen.
„Die Katholische Kirchengemeinde St. Martinus ist sehr froh darüber, dass das Kirchengebäude in seinem äußeren Erscheinungsbild im Wesentlichen erhalten und weiterhin als Kirche sichtbar bleibt“, erklärte Verwaltungsreferent Michael Hüttermann. „Wir als Kirchengemeinde freuen uns, dass dieses gute Konzept an diesem Standort jetzt bald so umgesetzt werden kann.“ So sieht es auch Ibrahim Kortak: „Die Kirche hier war immer ein Gebäude für die Menschen. Das bleibt der Bevölkerung in Greven nun mit neuer Nutzung erhalten“, erklärte der ECO.PLAN-Prokurist. „Hier muss niemand mehr in höherem Alter aus der gewohnten Umgebung umziehen und sich noch einmal umgewöhnen“, beschrieb er den Vorteil des Marien-Carrées. Die Zusammenarbeit mit Caritas und Kirche lobt Kortak als „sehr angenehm und von gemeinsamem Interesse geleitet“.
„Marien-Carrée bietet alles“
Caritas-Vorständin Doris Abeler unterstrich: „Das Marien-Carrée bietet alles vom seniorengerechten Wohnen ohne oder mit Betreuung über die Tagespflege bis zur Wohngemeinschaft.“ Sie sieht den zugleich vielfältigen und individuellen Ansatz des Konzepts auch als Vorteil und Gewinn für zukünftige Mitarbeitende. Vorher muss der Bau allerdings fertig werden. Dafür setzt Projektleiter Matthias Wenning auf Fachkräfte vor Ort, erklärte er.
Dieser Artikel wurde am 08.11.2022 in den Westfälischen Nachrichten veröffentlicht.