Erste Mieterinnen erfüllen „Herzstück“ mit Leben

Von Florian Schütte

Ein bisschen aufgeregt ist Paula Droste schon. Am Samstag zieht die Seniorin in den Westfalia Wohnpark ein. „Wenn man nicht mehr so kann wie früher, muss man sich irgendwann entscheiden, was man will“, sagt die Coesfelderin. Oberste Priorität hatte dabei für sie, vor Ort bleiben zu können. „Hier kenn ich ja die Leute.“ In einer kleinen Feierstunde haben Investor Manfred Höne und Pflegedienstleiter Hermann Meinert mit ihren Teams die ersten Mieterinnen am Mittwochnachmittag mit Sektempfang, Kaffeetafel und Blumensträußen in der Westfalia Wohnstube in Haus 1 willkommen geheißen.

Der Duft von Kaffee und Kuchen erfüllt den gemütlich eingerichteten Gemeinschaftsraum mit seiner offenen Küche und lässt eine Café- Atmosphäre aufkommen. Auch wenn draußen noch die Bagger rollen, um die anderen fünf Häuser des Komplexes fertigzustellen, ist das „Herz der Wohnanlage“ mit dem Haus 1 nun fertig, wie Manfred Höne betont. „Und Sie erfüllen das Wohnkonzept hier mit Leben“, richtet er sein Grußwort an die anwesenden Seniorinnen.

Vor über fünf Jahren – im Februar 2017 – hatte Höne den Kaufvertrag für das ehemalige Fritzen- und Hamelmann- Gelände unterzeichnet. Die Bauphase sei trotz kleinerer Rückschläge wegen stockenden Materialflusses „planmäßig gelaufen“, bekundet Bauleiter Thomas Repöhler. Bis 2023 sollen auch die anderen Häuser fertig sein. Eine offizielle Eröffnung soll es voraussichtlich im Herbst geben, wenn auch das Haus 2 vollendet ist, in dem Dr. Alfred Knierim, Geschäftsführer des Seniorenstifts Alte Weberei, seine Tagespflege betreiben wird. „Damit ist dann das Konzept komplettiert“, erklärt Höne. Unter den bislang zwölf Mietern sind elf Frauen und ein Mann – die „klassische Klientel“ für dieses Konzept, so Höne. „Die Bewohner mieten hier Sicherheit für den letzten Lebensabschnitt, denn feststeht, dass sie hier bleiben können und auf keinen Fall in ein Pflegeheim müssen“, nennt der Investor die Besonderheit seines Konzepts, das es laut Hermann Meinert „so im Münsterland noch nicht gibt“. Der Leiter des im Westfalia Wohnparks angebotenen Service-Wohnens freut sich schon „unglaublich und wir sind stolz, dass wir das begleiten dürfen“.

Ibrahim Kortak vom Generalbauunternehmen Eco.Plan führt auch durch die anderen Räume der Gemeinschaftswohnfläche auf 200 Quadratmetern. Dazu zählen noch ein Fitnessraum und ein kleineres Zimmer – „für Dienstleistungen wie Fußpflege oder den Friseur“, sagt der Prokurist. Das Ganze sei ein „Rundum-sorglos- Paket“. Das sieht auch Rita Scholz so, die bereits im Mai eingezogen ist. „So ein Aufenthaltsraum ist schon wichtig, um sich kennenzulernen“, erklärt die Rentnerin, die lange nach einer ortsnahen Wohngruppe wie dieser gesucht hat.