Tagespflege setzt weiteren Baustein im Quartierskonzept

Von Florian Schütte

Das Surren einer Stichsäge tönt noch bis in den ersten Stock von Haus 2 des Westfalia Wohnparks. Dort in den hellen Räumlichkeiten steigt den Besuchern der Geruch von frischem Putz sofort in die Nase. „Das Farb- und Lichtkonzept haben wir auch schon ausgewählt“, strahlt Markus Fromme. „Und damit ältere Menschen sich hier wohlfühlen, brauchen sie eine entsprechende Luxzahl“, sagt der Betreiber der Tagespflege vom Seniorenstift Alte Weberei. Dabei zeigt er auf die bunten Kabel, die in regelmäßigen Abständen von vielleicht einem Meter aus der Decke ragen und von der späteren Beleuchtung künden. .,Wir sind auf einem guten Weg", nickt auch lbrahim Kortak, Prokurist der ausführenden Firma Eco.Plan, zur Bestätigung. Mit 15 Plätzen geht die Tagespflege zum 1. September an den Start. Und für die hat Markus Fromme schon eine genaue Vision.

Der Austausch im Quartier des Westfalia Wohnparks mit seinen sechs Häusern bei gleichzeitiger Öffnung für alle von außen und guter Anbindung an die Innenstadt hat Fromme sofort überzeugt. „Das ist schon etwas Bemerkenswertes. Normalerweise wächst ein Quartier über mehrere Jahre. Hier wird es vom Investor von Grund auf geplant“, sagt der Pflegefachmann.

Auf 270 Quadratmetern werden vier bis fünf Mitarbeiter für die Gäste eine Tagesstruktur gegen die Langeweile“ schaffen. Morgens werden die Gäste gebracht, eventuell noch zurechtgemacht, dann wird gefrühstückt. Im Herzstück der Tagespflege, einer großen Loggia, schweift der Blick hinüber zum neuen Bahnhof. Am Vormittag können die Gäste zusammen etwas unternehmen - wie Spaziergänge in die Parks der Stadt. Die Anschlüsse, die in der Wohnküche aus der Wand ragen, deuten schon die Möglichkeit an, später gemeinsam das Mittagessen zu kochen. Für den Mittagsschlaf stehen Ruheräume zur Verfügung. Anschließend gibt es dann Kaffee und Kuchen, bevor die Gäste am Spätnachmittag wieder abgeholt werden und die Nacht zu Hause verbringen können.

Für den Besuch von Friseuren, Podologen und Physiotherapeuten gibt es eigens Therapieräume. In den barrierefreien Bädern ist der Fliesenspiegel schon angebracht worden.

Die Tagespflege wird für Menschen der Pflegestufen 1 bis 5 von der Pflegeversicherung bezahlt. „Die Gäste der Tagespflege haben auch ein Vorrecht, später im Westfalia Wohnpark eine Wohnung zu mieten oder einen Platz in der ambulanten Pflege zu bekommen“, verrät Kortak. „Die Chance, hier zu bleiben und Freiheit sowie Selbstständigkeit bis zum Schluss zu behalten, sind also sehr hoch“, fügt Fromme hinzu.

Natürlich hatte Bauleiter Thomas Repöhler auch mit Lieferengpässen und gestiegenen Kosten zu kämpfen. Doch der Einzugstermin zum 1. September steht fest, betont er und schaut sich noch mal um: „Ja, die Leute werden sich hier sicher wohlfühlen.“